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Pas­sen wir zu­sam­men?

Bild: Passen wir zusammen?

Kön­nen ex­trem ge­gen­sätz­li­che Part­ner zu­sam­men­pas­sen?

Ihr Freund mag schwarze Lederkluft, Hunde und Motorräder. Sie lieben eher rosa Kleider, Pferde und Katzen. Er will zum Urlaub in die Berge und Sie ans Meer. Dennoch sind Sie ein Paar. Das kann sehr gut funktionieren, denn es sind vor allem Äußerlichkeiten, Bedürfnisse und Vorlieben, die Sie unterscheiden. Das meiste lässt sich sehr gut durch Kompromisse lösen. Hunde und Katzen können Sie auch zusammen halten und den Urlaub können Sie mal in den Bergen und mal am Meer verbringen. Vielleicht fragen Sie sich dennoch manchmal: Passen wir zusammen? Aber es sind eben nicht die oberflächlicheren Gesichtspunkte, die Sie erkennen lassen, ob Sie zu Ihrem Partner passen. Vielmehr kommt es darauf an, ob die Ansichten vom Leben, die Kultur und die Lebensplanungen zusammenpassen. Schwerer kann es für eine Beziehung also eher werden, wenn Ihr Partner beispielsweise Kinder will und Sie lieber zunächst Karriere machen möchten.

Kur­ze Zu­sam­men­fas­sung

  • Wichtig für eine stabile, glückliche Beziehung sind ähnliche Ansichten und Wünsche für die Zukunft.
  • Sie müssen nicht zwingend die gleichen Hobbys haben, es erleichtert aber vieles. Prägend für eine glückliche Beziehung können gemeinsame Hobbys und Unternehmungen sein.
  • Vertrauen ist die Grundlage, neben der Liebe und den gemeinsamen Interessen und Vorstellungen.
  • Humor verbindet die Menschen.

Prak­ti­sche Tipps für Sie

Tipp 1: Reden Sie miteinander
Wer miteinander redet und sich auch gegenseitig zuhört, der kann auch Verständnis für den Partner aufbringen und an Problemen arbeiten.

Tipp 2: Lernen Sie die guten Seiten Ihres Partners kennen
Wer gute Seiten am Partner kennt, weiß diese auch zu schätzen und mag sie.

Tipp 3: Bei finanziellen Fragen einig sein
Wenn über grundsätzliche Fragen beim Geld schon Streit aufkommt, begleiten Folgewirkungen das Paar auch noch in vielen weiteren, weniger wichtigen Bereichen.

Wo soll das Le­ben hin­ge­hen?

Wichtig für eine stabile, glückliche Beziehung sind ähnliche Ansichten und Wünsche für die Zukunft. Menschen entwickeln sich natürlich weiter und so können sich auch diese Lebenspläne im Laufe einer Beziehung ändern. Manchmal ändern sie sich so stark, dass beide Partner nicht mehr zusammenpassen, weil die Lebensplanungen in völlig unterschiedliche Richtungen gegangen sind und die Partner sich jeweils Dinge wünschen, die mit den Bedürfnissen des Partners nicht mehr zu vereinbaren sind. Dann kann es sinnvoll sein, den Sinn der Beziehung zu hinterfragen. Denn: Passen wir zusammen? Will ich wirklich mein komplettes Leben einem Partner zuliebe so führen, wie ich es mir eigentlich für mich selbst nie gewünscht habe? Bin ich bereit, Kinder zu bekommen, für sie zu sorgen und vielleicht sogar die eigene Karriere deswegen aufzugeben, wenn ich eigentlich gar keine Kinder mag? Wünsche ich mir ein nettes Reihenhaus mit Vorgarten auf dem Dorf oder ein schickes Loft in der Großstadt? Das sind grundlegende Fragen für die eigene Lebensplanung. In diesen grundlegenden Dingen sollten Sie als Paar übereinstimmen. Alles andere würde im Laufe der Zeit zu negativen Gefühlen führen, zu Vorwürfen, wie etwa „Nur wegen dir bin ich aufs Dorf gezogen und habe Kinder bekommen.“.

Das Glück des Lebens besteht nicht darin, wenig oder keine Schwierigkeiten zu haben, sondern sie alle siegreich und glorreich zu überwinden.

Carl Hilty (1833 - 1909)

Wenn der eine Partner nach zehn Jahren Beziehung plötzlich nur noch darauf aus ist, Karriere zu machen und deswegen Überstunden schiebt und keine Zeit mehr für Zweisamkeit hat, während der andere Partner weniger Wert auf beruflichen Erfolg legt und lieber die Zeit mit dem Partner genießen und die Welt entdecken möchte, dann sind das deutliche Anzeichen dafür, dass man wahrscheinlich nicht mehr zusammenpasst. Diese Entwicklung kann sich auch erst im Laufe einer Beziehung ergeben. Vielleicht waren zu Beginn beide ausschließlich an einer Karriere interessiert und sich einig, dass der Beruf immer an erster Stelle steht. Plötzlich reicht das einem der Partner nicht mehr und er möchte mehr erleben, als das Büro.

Expertentipp: Was haben Sie sich in Ihrer Jugend für Ihre Zukunft gewünscht? Fragen Sie sich, ob das immer noch Ihre Wünsche sind und schauen Sie, ob Sie diese erfüllt haben. Wenn nicht: Fragen Sie sich, warum Sie Ihre Wünsche aufgegeben haben. Wenn der Partner der Grund ist, sollten Sie sich sicher sein, dass Sie auch selbst diese Wünsche nicht mehr verfolgen wollen. Sonst gibt es irgendwann ein böses Erwachen und es ist vielleicht zu spät, manche Träume in Erfüllung gehen zu lassen.

Gemeinsame Interessen?

Sie müssen nicht zwingend die gleichen Hobbys haben und den gleichen Urlaubsort bevorzugen, um auch wirklich als Paar zusammenzupassen. Es ist aber hilfreich. Natürlich gibt es auch die Gegensätze, die sich anziehen und ergänzen. Aber für eine gesunde, lange und glückliche Beziehung ist es in vielen Fällen von Vorteil, wenn beide Partner gemeinsame Interessen haben, die gleichen oder zumindest ähnliche Dinge mögen. Nicht zu unterschätzen ist auch der Freundeskreis: Es ist schön, auch mal gemeinsam etwas mit befreundeten Paaren zu unternehmen – oder auch mit befreundeten Singles. Dafür sollten Sie die Freunde Ihres Partners aber zumindest mögen.

Natürlich können Sie auch mal etwas getrennt vom Partner mit der Freundin machen, die Ihr Partner nicht so mag. Oder Sie können einem Hobby nachgehen, das Ihr Partner nicht teilt. Aber wenn der Mann Fußball spielt, muss die Frau zumindest Verständnis für die Trainingszeiten aufbringen. Da ist es sicherlich auch schön für den Mann, wenn seine Partnerin ihn sonntags auf dem Fußballplatz anfeuert. Wenn die Frau gerne Klavier spielt, der Mann aber nichts mit Musik anfangen kann, sollte er ihr trotzdem ab und an mal zuhören. Eine Beziehung ist immer wieder bestimmt von Kompromissen und so ist es nicht unbedingt nötig, die Hobbys und Freunde komplett zu teilen. Aber es ist wichtig, zumindest Verständnis aufzubringen und den Partner in seinen Hobbys zu unterstützen und ihm seinen besten Kumpel nicht schlecht zu reden.

Aber richtig prägend für eine glückliche Beziehung können gemeinsame Hobbys und Unternehmungen schon sein. Wenn beide gerne Ski fahren, kochen oder ins Kino gehen, ist das eine gute Grundlage. Am besten suchen Sie sich etwas, das Ihnen beiden Spaß macht, falls es noch kein gemeinsames Hobby gibt. So können Sie beide neue Seiten an sich und dem Partner entdecken und über eine gemeinsame neue Erfahrung die Beziehung stabilisieren. Und so können Sie die Frage "Passen wir zusammen?" dann auch mit "Ja!" beantworten.

Gegenseitiges Vertrauen?

Fühlen Sie sich bei Ihrem Partner noch wohl? Können Sie ihm alles anvertrauen und ihm bedingungslos vertrauen? Wenn Sie das alles mit einem deutlichen „Ja“ beantworten können, dann sind das gute Anzeichen dafür, dass die Beziehung noch auf einer stabilen Basis steht.

Die größte Ehre, die man einem Menschen antun kann, ist die, dass man zu ihm Vertrauen hat.

Matthias Claudius (1740-1815)

Wer allerdings seinem Partner nicht mehr vertraut, muss sich Gedanken über die Beziehung machen. Denn Vertrauen ist die Grundlage, neben der Liebe und den gemeinsamen Interessen und Vorstellungen.

Ist eine gute Kommunikation vorhanden?

Wichtig für eine Beziehung ist auch, dass Sie miteinander reden können und sich auch gegenseitig verstehen. Die richtige Frage muss also nicht immer lauten: "Passen wir zusammen?", sondern: "Verstehen wir uns?". Kommunikation bedeutet, dass das, was Sie sagen auch bei Ihrem Partner ankommt. Umgekehrt gilt das genauso. Wichtig ist vor allen Dingen, dass es richtig ankommt. Wer also noch richtig über alles reden kann, egal ob es um die Kindererziehung geht, um Probleme und Nöte und persönliche Sorgen oder auch über Wünsche und sexuelle Bedürfnisse, der passt gut zusammen. Denn: Wer miteinander redet und sich auch gegenseitig zuhört, der kann auch Verständnis für den Partner aufbringen und an Problemen arbeiten.

Schwierig wird es, wenn die Kommunikation nicht mehr stimmt. Egal was Sie sagen: Ihr Partner versteht es falsch oder nimmt alles persönlich. Jedes Gespräch endet im Streit oder in Missverständnissen. Problematisch ist auch, wenn Sie gar nicht mehr miteinander reden, sich abends auf dem Sofa anschweigen und nicht mal mehr darüber sprechen, wie der Tag des jeweils anderen war. Wenn Sie nicht mehr miteinander reden können, sich nicht mehr verstehen und zuhören, kann das ein deutliches Anzeichen dafür sein, dass man nicht mehr zusammen passt.

Pro­ble­ma­tik Geld

Das Thema Geld sorgt in vielen Beziehungen für Streit. In dem Punkt sollten beide Partner sich einig sein und genau wissen, wie sie mit dem Geld umgehen wollen. Denn sonst ist Streit vorprogrammiert. Dabei gibt es jede Menge Möglichkeiten, wie ein Paar die finanziellen Fragen klären kann: Ein Gemeinschaftskonto, auf das jeder gleiche Teile einzahlt – oder jeder einen gewissen Prozentsatz seines Lohns, oder ein Gemeinschaftskonto, auf das alle Einnahmen eingehen und von dem alles bezahlt wird. Oder aber: Jeder behält sein Konto und es wird geklärt, wer was bezahlt. Da gibt es viel Streitpotential bei allen Varianten. Denn beim Geld hört bekanntlich die Freundschaft auf. Wer also nur noch wegen des Geldes streitet und dem anderen keinen Euro zu viel gönnt und Angst hat, selbst zu viel zu bezahlen, der sollte über den Sinn der Beziehung nachdenken. Wer schon beim Geld keine Einigung findet, der wird es in anderen wichtigen Bereichen einer Beziehung auch schwer haben.

Expertentipp: Ähnliches gilt für den Bezug zum Geld: Lieber alles ausgeben, was man hat und teure Autos und einen großen Fernseher und die neueste Technik kaufen oder auf ein Eigenheim, ein Familienauto oder einen schönen Urlaub sparen? Die Ansichten können da grundverschieden sein. Daher ist es auch in diesem Punkt wichtig, dass ein Paar sich einig ist. Wenn ein Partner Geld verprasst und der andere stets auf Sparsamkeit bedacht ist, wird sich immer wieder Streit einstellen.

La­chen wir über die glei­chen Din­ge?

Humor verbindet die Menschen. Wer über die gleichen Dinge lacht, der empfindet sicherlich Sympathie füreinander. Mögen Sie jemanden hingegen überhaupt nicht, dann lachen Sie sicherlich auch nicht mit ihm, wenn er einen Witz macht. Humor ist also entscheidend dafür, ob ein Paar auch zusammenpasst. Denn gemeinsames Lachen verbindet die Menschen, sorgt für Heiterkeit und Spaß im Alltag und zeugt auch von ähnlichen Ansichten und Charaktereigenschaften.

Test: Bleiben oder trennen?

Aus­blick: Wie vie­le po­si­ti­ve Ei­gen­schaf­ten hat mein Part­ner?

Wer wissen will „Passen wir zusammen?“, der sollte ohne großes Nachdenken beginnen, positive Eigenschaften des Partners aufzuzählen. Wie viele positive Eigenschaften fallen Ihnen ein?

Wer sich mit dieser Aufgabe schwer tut und nur wenige positive Eigenschaften nennen kann, der passt vermutlich schon lange nicht mehr zu seinem Partner oder hat zumindest aufgegeben, sich mit der Beziehung und dem Partner auseinander zu setzen.

Wer hingegen auf Anhieb viele positive Eigenschaften nennen kann, der hat noch eine stabile Grundlage, auf der die Partnerschaft fußt. Denn wer gute Seiten am Partner kennt, weiß diese auch zu schätzen und mag sie. Wer nur noch negative oder zumindest überwiegend negative Eigenschaften benennen kann, der passt vermutlich nicht mehr gut zu seinem Partner, denn er sieht nur noch die schlechten Seiten und wenig Gemeinsamkeiten.

Expertentipp: Schreiben Sie eine Liste. Auf der einen Seite nennen Sie alle positiven Eigenschaften, auf der anderen Seite alle negativen Eigenschaften Ihres Partners. Wenn die negativen Eigenschaften deutlich überwiegend, kann das ein Anzeichen dafür sein, dass Sie nicht mehr zusammen passen.

Glossar zum Artikel:

  • Trennungs- und nachehelicher Lebensunterhalt richten sich mithin nach den während der Ehe bestehenden Lebensverhältnisse der Ehepartner. Vor allem für den Zeitraum der Trennung soll der soziale Abstieg des unterhaltsberechtigten Ehepartners vermieden werden. Nacheheliche Einkommensveränderungen können den Unterhalt erhöhen, soweit sie bereits in der Ehe absehbar waren. Um den Unterhaltsanspruch zu berechnen, ist zunächst das prägende Einkommen in der intakten Ehe festzustellen. Nicht allein die Erwerbseinkünfte prägen die ehelichen Lebensverhältnisse, sondern auch Kapitalerträge, der Wohnwert einer selbstgenutzten Wohnung oder Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung.
  • Mediation ist ein freiwilliges Verfahren zur Klärung eines Konfliktes, bei dem ein unabhängiger Dritter die Streitparteien in ihrem Lösungsprozess begleitet.
  • In Selbsthilfegruppen schließen sich Menschen in selbstorganisierten Verbünden zusammen, die ein gleiches Problem oder Anliegen haben und gemeinsam etwas zu dessen Bewältigung beitragen möchten.

Geschrieben von: iurFRIEND-Redaktion

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